Möge das Südamerika-Abenteuer beginnen 🙂
Gebucht hatte ich eine nette Kombination aus verschiedenen, mehr oder weniger günstig erworbenen Tickets, welche auf meiner Südamerika-Reise bis Bogota folgende Flugkombinationen ergaben:
airberlin A321 TXL-MAD
Lufthansa A321 MAD-FRA
United B787-9 FRA-IAH
United B737-900 IAH-PTY
Avianca A320 PTY-BOG
Madrid und Housten wurden zwar angeflogen, allerdings gab es nur eine flugbedingte Übernachtung. Von Panama City flog ich noch am selben Tag weiter nach Bogota, allerdings werde ich dort auf dem Rückweg einen Stop einlegen.
Zunächst ging es von Berlin-Tegel TXL zum Madrid-Barajas Airport MAD.
Die airberlin A321-200 D-ABCO wartete mit einer airdüsseldorf-Sonderlackierung auf.
Mein Sitznachbar auf dem Mittelsitz hatte leider genauso breite Schultern wie ich, sodass der Komfort stellenweise etwas zu wünschen übrig ließ. Außerdem musste er sich penetrant während des gesamten Fluges mit seinem Kumpel in der Reihe vor uns unterhalten. Zum Glück war die Flugzeit überschaubar.
Das Terminal 4 in MAD ist doch immer wieder nett anzusehen.
Meine Unterkunft hatte ich (wie alle Unterkünfte auf dieser Reise) über airbnb gebucht – weniger Übernachtungskosten bedeuten mehr Geld für künftige Flüge 🙂
Es gab nichts zu meckern. Der Gastgeber war freundlich, der Aufenthalt kurz und angenehm.
Die Puerta del Sol-Lounge in MAD ist nicht berauschend. Es gibt Getränke, gekühlte und abgepackte Speisen können in einer Mikrowelle erhitzt werden. Eine Lasagne morgens um 7 hat schon was.
Nach Frankfurt ging es mit der Lufthansa A321 D-AISU.
Gut gewählt. Ein Fenster gab es zwar nicht, dafür ausreichend Platz und die Flugzeit war ebenfalls überschaubar.
Das Essen war… sagen wir mal mittelprächtig.
Da ich nur eine relativ kurze Verbindungszeit hatte entschied ich mich gegen die Air Canada Lounge im Terminal 1B und für das Kartoffelsalatparadies, die Lufthansa Senator-Lounge im Terminal 1Z, wo auch mein Flug abgehen sollte.
Der Zustand der Lounge war unter aller Sau. Es war dreckig, überall stand benutztes Geschirr herum.
Etwas Aussicht gab es auch.
Es spielten sich dramatische Szenen ab! Der Kartoffelsalat war alle, geht es der Lufthansa tatsächlich schon SO schlecht?
Aus der AC Lounge erreichten mich mitleidige Grüße mit detaillierter Beschreibung des dortigen – deutlich besseren – Angebots.
Einen großen Vorteil hatte die SEN-Lounge jedoch: ich brauchte nur einmal nett bei der freundlichen United-Mitarbeiteirn zu fragen und schon hatte ich einen neuen Sitzplatz in der Economy Plus. Danke United 🙂
Da ist er, der United B787-9 Dreamliner N26952. Ein tolles Flugzeug, das schon beim Anschauen immer wieder Freude macht.
Da waren wohl noch ein, zwei weitere Statuspassagiere an Bord.
Trotz Eco+ gibt es 3-3-3 Bestuhlung.
Das Plus an Beinfreiheit auf einem 11 Stunden-Flug war äußerst angenehm. Außerdem hatte ich quasi sogar ein seat blocking – der Mittelsitz blieb frei. Eine absolute Ausnahme, denn die C war zu ca. 95%, der Rest des Fliegers sogar zu knapp 100% ausgelastet.
Schon schick, wa?
Es gab beim Essen Chicken, Pasta oder Vegetarisch zur Auswahl. Ich entschied mich für das Hühnchen mit Risotto. Der Geschmack war durchaus ok. Als Nachtisch gab es Eis.
Im Voraus hatte ich mich auf Grund der diversen zu bereisenden Länder (und weil ich keine Lust hatte, dauernd die SIM zu wechseln) um eine Reise-SIM-Karte gekümmert. Zunächst hatte ich mich für KnowRoaming entschieden, bei dem eine SIM-Karte als Aufkleber auf die reguläre SIM geklebt wird und selbsttätig je nach Land auf die entsprechende Karte umschalten soll. Grundsätzlich eine super Idee, dummerweise funktionierte das bei meinem heimatlichen Testlauf nicht. Vermutet wurde ein technischer Fehler an der SIM. Notgedrungen musste ich mich also von KnowRoaming verabschieden und auf den letzten Drücker über Nacht eine WorldSIM aus England einfliegen lassen. Die Tarife sind nur unwesentlich schlechter, einen „Testlauf“ führte ich jedoch nicht mehr durch.
Der Flug war äußerst angenehm. In Houston angekommen stellte ich am Flughafen mit Entsetzen fest, dass keine Datenverbindung hergestellt werden konnte. Notgedrungen musste ich also statt des geplanten Uber ein reguläres Taxi nehmen, was mich locker den 2,5fachen Fahrpreis kostete. Ärgerlich!
Bei meiner Unterkunft angekommen wurde ich halbherzig von meinem Gastgeber samt auf seinem Arm befindlichem schlafendem Baby begrüßt und dann mir selbst überlassen.
Die Unterkunft war ansprechend, die Dusche toll.
Ich stellte erfreut fest, dass zwei Pakete die ich bereits vorab an die Unterkunft hatte liefern lassen für mich bereit lagen.
Sogleich reklamierte ich telefonisch die fehlende Funktionalität der SIM. Dies lag wie mir erklärt wurde an einer falschen APN-Einstellung. Schon doof, wenn der Hersteller selbst nicht in der Lage ist die richtigen EInstellungen auf die SIM zu laden… Nun gut, da die Karte nunmehr funktionierte rief ich mir einen Uber und fuhr kurz zu Macy’s. Shopping. Die Fahrer auf dem Hin- und Rückweg waren außerordentlich freundlich und es folgten nette Gespräche.
Wieder in der Unterkunft angekommen ging es gleich ins Bett, der Flughafen rief in aller Frühe. Auf Grund der letzten Erfahrungen galt es einen Zeitpuffer für ein mögliches secondary security screening (SSSS) einzuplanen. Aber Fehlanzeige. Dafür konnte ich im United Club meinen Sitzplatz erneut auf Eco+ ändern. Nett 🙂
Eigentlich hatte ich nicht viel, nur abgepackte Karotten und Ähnliches erwartet. Der United Club bot aber frisches und ganzes Obst, Joghurt, Cornflakes, Crossaints, Kuchen und eine recht schmackhafte, warme Reispampe. Nicht übel. Auch der Kaffee war durchaus einer der besseren.
Nicht nur ich fand die Bestuhlung bequem. Ein älterer Herr beschallte das komplette Auditorium mit lustvollen Schnarchgeräuschen.
Aus der Ferne konnte ich meinen Flieger sehen, United B737-900 N62883.
Auf dem Weg zum Flieger wurde ich plötzlich von hinten angesprochen. Ein Reisender, der mit mir zusammen gestern auf dem Flug FRA-IAH war, hatte mich erkannt und wollte etwas plaudern. Die Welt ist doch klein. Er flog nach New York City, für mich ging es gen Panama City.
An Bord fand sich bereits die neue Bestuhlung.
Man beachte die modischen Socken. Ich konnte sogar die Verladung meines Koffers beobachten.
Wer wollte, konnte sich Essen kaufen. Wollte ich aber nicht.
Willkommen in Panama City.
Vom Gate ging es direkt in die Lounge, da ich nur 3 Stunden später bereits nach Bogota weiterflog. Da der Weiterflug auf einem anderen Ticket gebucht war, hatte ich die Transferzeit nicht zu knapp bemessen, um mögliche Verspätungen abzufangen.
Der Copa Club bot das, was ich eigentlich bereits in Houston von United erwartet hatte: abgepackte Cracker, abgepackten Käse und später neben Bananen sogar abgepackte ganze Äpfel. Trotzdem immer noch besser als am Gate zu warten.
Von meinem Platz konnte ich das Eintreffen meines Fliegers beobachten: Avianca A320 N992AV.
Reserviert hatte ich mir einen Fensterplatz am Notausgang. Dumm nur, dass mich die Flugbegleiterin zwangsweise auf den entsprechenden Gangplatz verfrachtete, als sie feststellte dass ich kein Spanisch spreche. Dies teilte sie mir freundlich auf Englisch mit. I was not amused! Auf meinen weiteren Avianca-Flügen muss ich wohl Spanisch-Kenntnisse vorspielen um den Platz zu kriegen den ich möchte. Eine kompetente Öffnung des Notausganges traue ich mir nämlich durchaus zu.
Nix dolles, für einen 2 Stunden-Hüpfer aber ok.
In Bogota angekommen der nächste Schock: meine SIM-Karte funktionierte schon wieder nicht mehr. Da ich kein reguläres Taxi nehmen wollte behalf ich mir notgedrungen, indem ich nach einem Alibi-Kauf das WLAN eines Verkaufsstandes nutze um mir einen Uber zu rufen. Das klappte auch, jedoch irrte der Fahrer wegen fehlender Ortskenntnis mit mir zusammen eine halbe Stunde umher, um die richtige Adresse zu finden. Immerhin war er so geduldig dies zu tun, anstatt mich einfach auf die Straße zu setzen. Eigentlich ist das Haus leicht zu finden – wenn man es weiß 🙂
Erneut ein wütendes Telefonat mit dem Kundenservice von WorldSIM. Die SIM funktionierte grundsätzlich, allerdings hatte ich in Panama auf Grund der falschen Aussage eines Hotlinemitarbeiters beim vorigen Telefonat ein automatisch von meinem Telefon zugewiesenes, jedoch falsches Netz benutzt, was mein eigentlich großzügiges Guthaben rapide auf 0 hat schmelzen lassen. Saftladen! Immerhin funktioniert die Karte nach erneutem Aufladen und sorgfältiger manueller Auswahl des Anbieters. Auf eine Reklamation hin wurde mir das zuvor sinnlos verbrannte Guthaben erstattet. Immerhin.
Meine Unterkunft in Bogota war ansprechend, die Gastgeber (Mutter und Tochter) haben mich herzlich Willkommen geheißen und es ergaben sich auch hier sehr nette Gespräche.
Am nächsten Morgen wurde ich mit einem Frühstück empfangen. Frischer Obstsalat, Rührei, lokales Maisbrot und lokaler Käse. Mjummy.
Nun stand ein Tagesausflug in die Salzkathedrale von Zipaquira an.
Überpünktlich wurde ich vom Fahrer abgeholt. An Bord war nur ein weiterer Gast, eine Besucherin aus China.
In Zipaquira besichtigen wir zunächst kurz die Stadt.
Anschließend ging es über die Stadt zur Salzkathedrale.
Zipaquira von oben.
Hier wird das Salz gewonnen.
Der Eingang zur alten, aus statischen Gründen geschlossenen Salzkathedrale.
Der Eingang zur neuen Kathedrale.
Die englischsprachige Gruppe bestand nur aus 5 Personen. Dafür waren diverse große spanische Gruppen im Berg unterwegs, sodass dieser trotz großzügiger Dimensionen teilweise doch etwas überlaufen wirkte.
Es finden sich im komplett aus Salzkristall gemeißelten Inneren die Hauptkathedrale, kleine Kapellen und ein Kreuzweg mit 14 Stationen.
Mittagessen
Der Tisch wurde individuell gedeckt.
Zuerst eine lokale Suppe mit Mais.
Danach ein gemischter Teller mit gegrilltem Fleisch, Reis, Kartoffel, Kochbanane, Yuca und Salatbeilage.
Eindrücke von Bogota:
Palacio de justicia
Plaza dell Bolivar mit Catedral Primada de Colombia und Museo del 20 de Julio sowie Palacio de San Carlos
Capitolio Nacional
Palacio de Narino
Batallon Guardia Presidecial
Museo Arqueologico Casa del Marques de San Jorge
Am nächsten Morgen bestieg ich nach dem Frühstück (mit Hilfe einer Standseilbahn) den unweit meiner Unterkunft gelegenen Berg Monserrate.
Ein atemberaubendes Panorama – und das Wetter war mir ebenfalls wohlgesonnen, wie während meines fast gesamten Aufenthaltes gab es strahlenden Sonnenschein.
Anschließend fuhr ich nach Usaquen, um mir die dortige Gegend um den Markt anzuschauen.
Wenn mein Koffer nicht schon voll gewesen wäre…
Schrapp schrapp 🙂
Hunger! Die Speisen wurden aus der Hauseingangstür bzw. aus dem Wohnzimmer heraus von lokalen älteren Damen angeboten. Wer braucht da noch irgendwelche Restaurants?
Noch ein paar Eindrücke von Bogota…
Na schau an… ein Bärchen – die Heimat lässt grüßen.
Am nächsten Morgen ging es nach einem letzten Frühstück mit Uber zurück zum BOG El Dorado Airport.
Ein gelungener Aufenthalt.
Fazit: Bogota hat mir sehr gut gefallen. Die Infrastruktur (Straßen, Gehwege) haben schon bessere Zeiten gesehen, dennoch ist die Stadt ansprechend und die Menschen sehr herzlich. Trotz meiner nicht vorhandenen Spanischkenntnisse bin ich problemlos klargekommen und hatte eine angenehme Zeit.
Polizei, Militär und private Sicherheitsdienste sind quasi überall präsent. Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat stört es auch nicht mehr, dass mich mehrfach die begleitenden Schäferhunde auffressen wollten 😀
Der öffentliche Nahverkehr wird quasi ausschließlich mit Bussen abgewickelt. Ich habe alle Fahrten mit Uber absolviert. Neben der Tatsache, dass man dort nicht wie bei Taxis über den Preis verhandeln muss und dem unschlagbaren, günstigen Preis selbst, bieten die per Mobiltelefon bestellten Fahrer einen gewissen Sicherheitsfaktor. Man wird direkt dort abgeholt und abgesetzt wo man es möchte. Englisch wurde kaum oder gar nicht gesprochen, dennoch ergaben sich aus der Situation heraus nette Gespräche und Sympathien.
Für meinen nächsten Besuch in Kolumbien wäre der Besuch einer Kaffeeplantage sicher eine gute Idee.
Nächster Stop: Peru.