Tom Flieger on tour

Der Weg ist das Ziel.

Longyearbyen (Spitzbergen/ Svalbard)

Wohin flüchtet man vor 6 Grad und trübem Regenwetter? Genau! In den Schnee 🙂

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Longyearbyen (Spitzbergen/ Svalbard) stand schon lange auf meiner Reise-Wunschliste. Im März 2017 war es dann endlich soweit.

Wie inzwischen üblich hielt ich mein Gepäck übersichtlich.
Auf nach TXL!

Negativ: Online einchecken war nicht möglich. Spitzbergen gehört zwar zu Norwegen, ist aber im Gegensatz zu Norwegen kein Teilnehmer des Schengener Abkommens. Eine manuelle Passkontrolle ist somit obligatorisch.

Der Kummer verflog in der Lufthansa Senator-Lounge bei etwas Kartoffelsalat (der gute aus dem 10 Liter-Eimer) aber schnell wieder.

Während der Sicherheitskontrolle erhielt ich auf Nachfrage netterweise ein BER-Souvenir. Mal sehen, ob der Beutel bis zur Eröffnung des BER durchhält 🙂

SAS Boeing 737-700 LN-RNO „Gjuke Viking“ als Flug SK 4724 TXL-OSL.

Schon bei der Buchung hatte ich mich für den richtigen Sitzplatz entschieden. Platz gab es genug, dazu Seatblocking. 11B blieb frei.

Der übliche SAS Service. Kaffee oder Tee gab es kostenlos.

1:42 Stunden später landeten wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Schneefall in Oslo.

Da ich einige Stunden Transferzeit in Oslo hatte…

…verzögerte sich mein Eintreffen in der SAS Lounge etwas.

Am Flughafen Oslo finden gerade umfangreiche Umbaumaßnahmen statt. Bis auf eine geänderte Wegführung bekommt man davon aber nicht viel mit.

Auch mein Abflug verzögerte sich wegen des verspäteten Eintreffens des Aeroplans aus Amsterdam. Am Gate herrschte schon Abenteurer-Stimmung. Ein Fernsehteam nervte mit ekstatischem Gestikulieren und übte schonmal ein paar Filmaufnahmen des offensichtlichen Hauptdarstellers, wurde aber von einer Betreuerin mit Knäckebrot ruhig gestellt, womit jeder Teilnehmer der Reihe nach gefüttert wurde.

SAS Boeing 737-800 LN-RRG „Einar Viking“ als Flug SK 4496 OSL-LYR.

Wieder hatte ich meinen Sitz richtig gewählt. Wieder gab es Seatblocking. Augenscheinlich war 17B der einzige freie Sitz bei einer Auslastung von augenscheinlich 100%. Mein Sitznachbar auf 17C benötigte den Fußraum des Mittelsitzes aber ohnehin für seine langen Beine 🙂

Während des Fluges konnte ich sogar mehrfach Aurora borealis (Nordlicht/ Polarlicht) beobachten. Toll!

Nachdem die schon am Gate vorherrschende Forscher-Stimmung während des Fluges ungeahnte Dimensionen erreicht hatte, war ich froh, nach 2:47 Stunden und bei -18 Grad in Longyearbyen anzukommen.

Mit vollem Umkehrschub und Bremsen landeten wir auf der durch Permafrost etwas holprigen 2480m langen Start- und Landebahn 10/28 des Svalbard lufthavn Longyear LYR. Mir machte es Spaß, am liebsten hätte ich das glatt ein paarmal wiederholt.

Adäquate Begrüßung auf dem Gepäckband ist inkludiert.

Meine airbnb-Gastgeberin Oddny erwartete mich bereits vor dem Terminal. Nach ein paar Fotos bekam ich erst eine kleine Rundfahrt durch Longyearbyen, anschließend ging es zu meiner gemütlichen Unterkunft für die nächsten Tage.

Am nächsten Morgen begab ich mich zunächst zu Fuß auf Erkundungstour.

Longyearbyen ist der größte Ort der Inselgruppe Spitzbergen. Im arktischen Eismeer gelegen handelt es sich um einen der nördlichsten Orte der Erde.

Ursprünglich als Bergbaustadt gegründet, ist heute nur noch eine Kohlenmine in Betrieb. Der Tourismus ist inzwischen eine wichtige Einnahmequelle geworden.

Innerhalb des Ortes ist alles fußläufig erreichbar, je nach Witterung mehr oder weniger bequem.

Bushaltestelle

Kirche

Kindergarten

Denkmal für John Munro Longyear

Denkmal für Minenopfer

Schule

Fußgängerzone

Gemeinschaftsrat

Krankenhaus

Briefkasten des Weihnachtsmannes

Eigentlich ein Poststempel, irgendein Souvenir im Pass musste aber sein.

Die Huskys erwarteten mich nun zu einer Tour. Es gibt diverse Veranstalter. Ich hatte mich auf Anraten meiner Gastgeberin für „Svalbard Huskys“ entschieden. Eine gute Wahl. Wir waren nur eine kleine Gruppe von 7 Teilnehmern. Jeder Schlitten bestand aus einem Fahrer und einem Passagier, welche sich jeweils abwechselten. Ich teilte mir einen Schlitten mit der Führerin. Dies brachte mir zusätzlich diverse touristische Erläuterungen über die Stadt und die Umgebung.

Nach einem ersten Beschnuppern holte ich unsere Hunde der Reihe nach von ihren Hütten, legte ihnen das Geschirr an und positionierte sie vor dem Schlitten. Dann nahm ich erstmal zusammen mit einem Gewehr im Schlitten Platz. Eine Waffe ist beim Verlassen von Longyearbyen ab der Stadtgrenze übrigens Pflicht.

Nach ungefähr der Hälfte durfte ich dann ans Steuer bzw. hinten auf den Schlitten. Anscheinend hatte ich Talent, denn alles lief reibungslos und die anderen Teams hatten Mühe mitzuhalten 🙂 Ich hatte viel Spaß, auch wenn es mit der Zeit trotz Handschuhen insbesondere an den Fingern recht frostig wurde.

Als wir zurück waren, nahm ich den Hunden wieder das Geschirr ab, brachte sie zu ihrer Unterkunft und gab ihnen das bereit stehende Futter.

Auch ich hatte nun mächtigen Hunger. Oddny hatte auch hierfür Tipps für mich parat. An diesem Tag entschied ich mich für „Mary-Ann’s Polarrigg“ und ein Robbensteak. Robbe hat ein sehr dunkles Fleisch (innen und außen) und ist geschmacklich wirklich hervorragend!

Am nächsten Tag war es dann Zeit für eine ausführlichere Erkundung bei phantastischem Wetter, natürlich erneut zu Fuß.

Zunächst besuchte ich das sehenswerte North Pole Expedition Museum. Wenn man, wie hier üblich, die Schuhe vor Betreten von Museen und teilweise auch Restaurants etc. auszieht, verweilt man doch glatt noch etwas länger.

Anschließend ging es weiter ins ebenfalls sehenswerte Svalbard Museum. Dieses befindet sich im Gebäude der Universität.

Daran angeschlossen ist das Nord Norsk Kunst Museum.

Kunst macht hungrig. Ein kurzer Snack bei „Fruene“, wo ich zufällig auch meine Gastgeberin traf.

Die Kunstgalerie „Wildphoto“. Auch ohne Kauf lohnt eine Besichtigung.

Der einzige Supermarkt samt Einkaufszentrum.

Lohnt nicht schon alleine die Einkaufstüte? 🙂

Der Pelzliebhaber findet bei „Skinnboden“ von der Robbe bis zum kanadischen Eisbären alles.

Galleri Svalbard

Angeschlossen sind Künstlerwerkstätten samt Verkauf.

Diesmal aß ich im Restaurant „Kroa“ zu Abend. Nach Walfisch-Carpaccio gab es einen Elch-Burger. Walfisch ist vergleichbar mit Robbe. Durch den dünnen Schnitt hätte ich das Robbensteak vom Vortag aber bevorzugt. Der Elch war sehr lecker.

Leider war es am nächsten Tag schon wieder Zeit für die Abreise. Oddny fuhr mich auf dem Weg zum Flughafen noch auf einen Blick zum Svalbard Global Seed Vault, dem weltweiten Saatgut-Tresor.

Auch ein paar Rentiere gab es kurz vor der Abreise noch zu sehen.

Erneut: kein Online-Checkin. Bis der zuerst startende Norwegian-Flug abgefertigt war, ging es recht träge voran.

SAS Boeing 737-800 LN-RRT „Lodyn Viking“ brachte mich als Flug SK 4491 LYR-OSL gen Heimat. Beim Boarding wehte eine steife Brise.

Was soll ich sagen… erneut gute Sitzplatzwahl, erneut Seatblocking.

Die Sicht beim Start war phantastisch.

Nach 2:49 Stunden waren wir zurück in Oslo.

In Oslo hieß es dann erstmal warten, bis die kleine Transfer-Sicherheitskontrolle alle wartenden Passagiere abgefertigt hatte. Gerade als ich dran war, wurde eine zweite Linie aufgemacht, dafür wurde ich „zufällig“ als Freiwilliger für eine intensive Drogen-/ Sprengstoffkontrolle ausgewählt. Gefunden wurde natürlich nichts. Es blieb trotzdem noch Zeit für einen kurzen Snack in der Lounge.

SAS Boeing 737-800 LN-RRK „Garud Viking“ als Flug SK 1465 OSL-CPH. Flugzeit: 1:12 Stunden.

Same procedure…

In Kopenhagen war ich gerade auf dem Weg zu meinem Gate A15, als ich aus irgendeinem Grund bei A11 stoppte. Ich wunderte mich noch, dass ein CRJ statt eines A320 am Gate stand, dachte mir jedoch nichts dabei. Erst als dann das Boarding nach Aarhus aufgerufen wurde, besann ich mich, dass ich am falschen Gate stand. Arme und Beide bildeten eine rotierende Scheibe und ich rannte nach A15, wo gerade das Boarding nach Berlin begann. Hätte auch schief gehen können 🙂

SAS Airbus A320 SE-RJF „Adils Viking“ als Flug SK 1677 CPH-TXL.

Im Airbus hatte ich deutlich weniger Platz als in den Boeings zuvor. Trotzdem immerhin wieder Seatblocking.

Nach 57 Minuten landeten wir bereits in Berlin.

Dit wars.

Fazit:

Spitzbergen hat mir sehr gut gefallen. Preislich gesehen gibt es nur sehr teuer oder noch teurer. Immerhin war es mein erster Urlaub, bei dem ich überhaupt kein Bargeld in Fremdwährung abheben musste (auch wenn das mit der richtigen Kreditkarte kostenlos gewesen wäre). Wirklich überall wurden Kreditkarten akzeptiert. Sehr schön. Das Wetter war phantastisch, meine Unterkunft und meine Unternehmungen waren gut ausgewählt. Das ungewöhnliche Essen (Robbe, Wal und Elch) war geschmacklich hervorragend.

Gerne wäre ich länger geblieben, aber da es bestimmt nicht mein letzter Besuch in Spitzbergen gewesen sein wird, werde ich all das, was ich auf dieser Reise zeitlich nicht geschafft habe (z.B. Ausflüge nach Pyramiden und Barentsburg), beim nächsten Mal nachholen. Vielleicht dann sogar in der dunklen Winterzeit ohne Sonne?

Ich freue mich schon. Spitzbergen: Reiseempfehlung!

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